Die Entdeckung der "laufenden Bilder" des Films wurde erst so richtig spannend, als die Filmemacher begannen, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, die ihnen dieses neue Medium bot. Cut, Montage, Close-Up - machten den Film zu mehr als laufenden, aneinandergereihten Bildern, der Film wurde zum überraschenden, schockierenden und blickwinkelerweiternden Einbruch in zweiäugige Seh- und Lebensgewohnheiten.
Ganz so revolutionär kam das Radio nicht mehr daher, ausgenommen vielleicht das Einspielen eines Stückes wie "Krieg der Welten".
Hören ist Sehen in eigenen Bildern.
Das Hören betätigt neben den Ohren vor allem die inneren Augen. Bilder entstehen aus Klang und Inhalt, aus Form und Sprechfarbe. Traumbildern gleich erhört und be/bilde(r)t der Mensch sich seinen eigenen Hörfilm.
Ein Bilderblog lässt sich in Sekunden konsumieren, das geschriebene Wort ist je nach Lesegeschwindigkeit auch in kurzer Zeit erfassbar, ein Hörblog hingegen benötigt Zeit, Muße und Interesse.
Wie kann sich das Experiment Audioblog also anhören?
Gelesene Texte - frei Gesprochenes - Gesang, Klangexperimente?
Klangexperimente sind, vor allem in dieser Klang"qualität", kein Ohrenschmaus. An Form aber auch Inhalt wird also noch zu feilen sein.
Klangliche Disharmonie geht mir recht schnell auf die Nerven, nichts was ich mir selber gerne anhören würde.
Was also schöpfen?
Es ist alles schon einmal dagewesen, so scheint und ist es wohl mittlerweile mit vielen Dingen.
Andererseits lebt jeder Mensch dieses Leben zum ersten Mal.
Er kann also das "wiederholen", was Menschen vor ihm erfahren und geschaffen haben.