Für Rilke sei der Herbst nicht der Anfang vom Ende, sondern der Beginn vom Anfang gewesen. Schauen wir mal, ob das in den Gedichten auch so zum Ausdruck kommt.
Das Gedicht "Einsamkeit" gehört in die Lesereihenfolge, stoisch nach des Dozenten Liste...
Wenn ich nun sagen würde, ich hätte die zurückgegebene Stunde der vergangenen Nacht dazu genutzt, um über die weitere Zukunft dieses Blogs nachzudenken, würde das einfach nicht den Tatsachen entsprechen, hätte aber doch eine nette Nuance ergeben.
Nein, es war ganz anders.
Ganz prosaisch überlegte ich vorhin zwischen Kaffee-in-Turka-kochen und Bett-in-Tagesform bringen, dass ich in diesem Blog nicht nur spielen, sondern auch üben könnte.
Für das Rilke - Seminar.
Der Dozent -nein, nicht der mit den zehn Geboten, aber so ähnlichen Worten- übersandte eine lange Liste mit vielen Gedichten, die wir lesen werden.
Ich werde sie also hier vor - lesen. Mich hinein - lesen.
Und darin kürzer oder länger verweilen.
Und nebenbei noch mal in die Metrik hineinschauen. EnjaundTrochäundJambu und wie die Maße alle so heißen.
Die Gedichte stammen aus dem "Buch der Bilder", "Aus einer Kindheit" wird das erste Gedicht daraus sein.
Diesmal in Stereoaufnahme, der Klang vielleicht ein wenig besser als sonst.
Leseeindruck: Unbestimmtes Unbehagen über die Mutter-Kind-Beziehung oder ist es das spukige Klavier?
Das nächste Gedicht heißt "Der Knabe".
Rilke wurde nach dem Tod seiner Schwester die ersten Jahre als Mädchen erzogen - das nur nebenbei. Biographisches soll aber nur äußerst rudimentär in die Gedichtanalyse einfließen....sagen die Literaturwissenschaftler.
Hier fällt mir als erstes Ostpreußen ein. Wie bitte? Wie komme ich denn darauf? Ich habe über diesen wilden Ritt nachgedacht. Hier klappt das so schlecht, mit dem Pferd mal eben ums Haus zu preschen. Aber in der Heimat meiner Vorfahren, da wäre das gegangen. Und auch wenn ich wie heute ein Mädchen gewesen wäre - das hätte ich gemacht.
Das - wäre auch was für mich gewesen.
Jawoll!
Und als letztes für diesen Eintrag, alles streng nach Lesereihenfolge:
Hier wird das Biographische vielleicht doch ins Spiel kommen (müssen?). Rilke war stets auf der Suche nach adligen Vorfahren. Na, wer weiß, ob zwischen meinen dickschädeligen ostpreußischen Vorfahren nicht auch ein alter Landjunker gewesen ist?
zar saltan3(mp3, 4,335 KB)
Das Märchen vom Zar Saltan ist ein längeres Märchen.
Damit es nicht nur ein scheinbar endloses Vorlesen in einer für viele fremden Sprache bleibt, erzähle ich zwischendurch kurz, worum es in der Geschichte geht und wie sich Teile aus diesem Werk in die russische Lebenswelt bewegt haben: